Mocanal
Der Name Mocanal stammt von dem »Mocán«-Wald, der sich hier einst über die Landschaft erstreckte. Doch der Boden sollte für andere Dinge genutzt werden. So wurden die Wälder abgeholzt und die Gegend zu einem wichtigen Gemüse- und Obstanbaugebiet umfunktioniert. Schade um den schönen Wald, aber die einzige Hoffnung auf guten Ertrag für die spanischen Einwanderer.
Auch heute wird der untere Ortsteil noch von Gemüsegärten und Kartoffelfeldern geprägt. Ein Spaziergang durch die stille untere Gasse, vorbei an weiß getünchten Häusern, lohnt sich allemal. Auch die 1 ½ Kilometer lange Hauptstraße wäre recht beschaulich, wenn es nicht in Abhängigkeit von der Uhrzeit einen mitunter massiven Durchgangsverkehr geben würde. An ihrem nördlichen Ende, wo vor einigen Jahren auch ein großer Kreisel gebaut wurde, gelangt man schließlich zu einer hübschen Kapelle, der strahlend weißen Ermita San Pedro.
Nur noch zwischen 600 und 700 Einwohner hat das Dorf heute. Viele Einheimische suchten in den letzten Jahrzehnten ihr Heil in der Emigration. Heute werden die alten verlassenen und steinverkleideten Häuser zum Glück häufig restauriert, um sie einer touristischen Nutzung zuzuführen. Ansonsten würden sie vermutlich nach und nach zerfallen. Außerdem kann so die schwache Wirtschaft Mocanals wieder etwas angekurbelt werden.
Von dem am oberen Ende eines steil verlaufenden Sträßchens gelegenen Weiler Hoyo del Barrio führen Wanderwege in Richtung Valverde oder in den Westen. Die Bewohner zogen noch in den dreißiger Jahren für den Winter in das Golfo-Tal, um im dortigen warmen Küstenklima auch den Winter landwirtschaftlich nutzen zu können. Die gesamte Region um die Dörfer Mocanal, Erese und Guarazoca mitsamt ihren kleinen Weilern wurde damals zusammenfassend als »Barlovento« oder »San Pedro« bezeichnet.