Die Cumbre
Mitten über die Insel, von Ost nach West, erstreckt sich die Cumbre, ein Bergkamm, der von der Abbruchkante von Las Playas im Südosten bis zu der des Golfo-Tals im Nordwesten reicht. Verschiedene Berge aus Asche und Schlacke ragen in diesem Gebiet in die Höhe, der höchste, der Malpaso, ist mit über 1.500 Metern zugleich die höchste Erhebung der gesamten Insel.
In klimatischer Hinsicht wirkt der Bergkamm wie eine Wetterscheide. Die Passatwolken bleiben an dessen Nordseite hängen und regnen sich so über dem Golfo-Tal aus, das in den Genuss einer besonderen Fruchbarkeit kommt. Doch nicht allein durch Regen wird das in den Passatwolken enthaltene Wasser für El Hierro nutzbar gemacht. Am Nordhang der Cumbre befinden sich Lorbeer- und Gagelbaumwälder. Diese entziehen den Wolken die Feuchtigkeit über ihre Äste und tragen auf diese Weise wesentlich zum Wasserhaushalt El Hierros bei.
Während die Nordseite, wie bereits gesehen, also mit Lorbeer- und Gagelbäumen bewachsen ist, erstreckt sich über die Südhänge ein sagenhafter Pinienwald. Doch nicht allein wegen der malerischen Landschaft auf der Cumbre ist diese auf jeden Fall einen Ausflug wert. Zahlreiche Aussichtspunkte eröffnen einen wunderbaren Ausblick auf das Golfo-Tal. Und auch wenn es zahlreiche Wandermöglichkeiten in dieser Berglandschaft gibt, so muss man doch nicht zu den vielen Aussichtspunkten wandern. Die meisten befinden sich samt Parkbuchten unmittelbar an der HI-1.
Diese Straße durchzieht die gesamte Cumbre. Ihren Ausgang nimmt sie in der Inselhauptstadt Valverde im Osten. Sie führt dann über die Cumbre und schließlich auf Serpentinen von dieser wieder herab nach La Frontera und in das Golfo-Tal. Wer die Cumbre zu Fuß erkunden möchte, der sollte in jedem Fall wind- und regenfeste Kleidung mitnehmen. Die Temperaturen können in den Höhenlagen empfindlich niedriger als an der Küste liegen und auch Regengüsse können nicht ausgeschlossen werden.